Was die Medienstudie der Uni der Bundeswehr München über Journalisten verrät

Wie eine aktuelle Studie der Bundeswehr Universität München zeigt, kennen immer mehr Journalisten Plattformen wie Recherchescout. Nachfolgend haben wir für Sie einen ausführlichen Blick auf die Umfrage unter mehr als 850 Medienmachern geworfen und wichtige Ergebnisse für Sie zusammengefasst.

Weniger Zeit für die Recherche

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Wie aus der Studie hervor geht, werden bei der Informationsbeschaffung Abstriche gemacht. „So gibt 2015 knapp jeder zweite befragte Journalist an (49%), heutige weniger Zeit für die Recherche zu haben als vor fünf Jahren. Auch für Gegenrecherchen und weiterführende Recherchen bleibt den Medienmachern heute weniger Zeit als noch vor fünf Jahren – eine Tendenz, die sich bereits bei der Umfrage vor zwei Jahren deutlich abgezeichnet hatte“, heißt es in einer Zusammenfassung der Ergebnisse. Für die Erstrecherche setzen rund acht von zehn Journalisten aktuell auf Suchmaschinen. Darüber hinaus spielen laut Erhebung für Journalisten persönliche Kontakte eine wichtige Rolle bei der Recherche.

Daumen hoch: Soziale Netzwerke beliebt

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Ob Facebook, Xing oder Twitter: Soziale Netzwerke werden für Journalisten immer wichtiger. 45 Prozent der Journalisten gaben zwar an, dass sie Soziale Medien weniger als einmal wöchentlich oder nie nutzen. 24 Prozent der Befragten nutzen sie jedoch mehrmals täglich und zusätzliche 14 Prozent mindestens einmal täglich. „Journalisten müssen verstärkt digitale Kommunikationskanäle und vor allem Soziale Medien nutzen, um in puncto Informationsgewinnung und Geschwindigkeit mitzuhalten“, kommentiert Studienleiter Prof. Carsten Rennhak die Ergebnisse. Interessant sei laut Bundeswehr-Universität ein Blick auf die Erwartungshaltung, unter der Journalisten Soziale Medien bemühen. Demnach erhoffe sich knapp jeder zweite Medienmacher (47 Prozent), in Facebook & Co. neue Themen zu finden. Mehr als jeder Dritte wolle indes wissen, wie seine Veröffentlichungen ankommen. Auch als Recherchequelle seien die Netzwerke bei rund jedem dritten Journalisten gefragt. „Die kommunikativen Möglichkeiten der Anwendungen im Web 2.0 kommen der Natur der journalistischen Tätigkeit entgegen. Interaktion in sozialen Medien und dialogische Recherche-Tools wie Recherchescout oder der idw-Expertenmakler ermöglichen Journalisten und Presseverantwortlichen, genau zum Zeitpunkt des Informationsbedarfs des Journalisten miteinander in Kontakt zu treten“, erklärt Studienleiter Rennhak.

Plattformen sind im Kommen

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Die Befragungsergebnisse bestätigen: Onlinesuchmaschinen und -datenbanken sind aus dem journalistischen Recherchealltag nicht mehr wegzudenken, ihre Nutzung nimmt weiterhin zu. Für uns besonders interessant ist ein weiterer Trend: Auch die Bekanntheit digitaler Medienkontakt-Plattformen wie Recherchescout wächst. Ursache dürfte der wachsende Bedarf der Medien an exklusiven Informationen und Gesprächspartnern sein – schließlich finden Journalisten über Suchmaschinen und Datenbanken nur Informationen, die auch für alle anderen Internetnutzer zugänglich sind.
Besonders stolz sind wir darauf, dass wir der Erhebung zufolge nur zwei Jahre nach unserem Start schon mehr als einem Viertel der Journalisten (26 Prozent) ein Begriff sind. Noch bekannter ist nur der schon seit 20 Jahren tätige Informationsdienst Wissenschaft (28 Prozent), der auf den Wissenschaftsbereich fokussiert ist. Die Bekanntheit der anderen Anbieter liegt der Studie zufolge im einstelligen Prozentbereich.

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Pressemeldungen werden oft gelöscht

Und, wie viele Pressemeldungen erhalten Sie in etwa täglich? Im Durchschnitt sind es laut Studie 49. „Allerdings gehen Journalisten heute bei Pressetexten noch rigoroser vor als vor 2 Jahren. Heute wird etwa die Hälfte ungelesen gelöscht, 2013 wanderten 40 Prozent ungelesen in den Papierkorb“, heißt es in der Untersuchung. 41 Prozent der Mitteilungen würden aktuell nur überflogen. Schlussendlich würden lediglich 14 Prozent aller Pressemitteilungen verwendet. Ein schönes Beispiel dafür, was mit scheinbar geschickt geschriebenen Pressemeldungen auch passieren kann, finden Sie in diesem Handelsblatt-Artikel. Hier gibt ein Handelsblatt-Redakteur Übersetzungshilfe für übertrieben geschönte Darstellungen.

Eine von der Universität der Bundeswehr München erstellte ausführliche Zusammenfassung der Studienergebnisse gibt es hier.

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